Im Mai 2020 war ich im NSG Wagbachniederung unterwegs, welches am rechten Rheinufer zwischen Karlsruhe und Mannheim liegt.
Dort befindet sich das größte Brutvorkommen von Purpurreihern in Südwestdeutschland.
Bei meinem letzten Besuch im April 2018 waren dort 36 Brutpaare gemeldet worden, die an mehreren zentralen Stellen, teilweise gut
einsehbar, ihre Nester auf vielen natürlichen, kleinen Inseln bezogen hatten.
Mittlerweile sind leider viele dieser natürlichen, kleinen Inseln verschwunden.
Der aggressive Vogelkot hat über die Jahre immer mehr dieser bevorzugten Brutstellen buchstäblich aufgelöst.
Erschwerend kommt hinzu, dass auch viele Möwenarten diese Inseln als Brutplätze bevorzugen und die Purpurreiher immer mehr
verdrängen, bzw. zwingen an anderen Stellen ihre Nester zu errichten.
Aufgrund dessen sind die Purpurreiher dieses Jahr über das ganze weitläufige Naturschutzgebiet weit verstreut.
Eine genaue Anzahl lässt sich schwer schätzen, da sich viele der Nester an uneinsehbaren oder unzugänglichen Stellen befinden.
Nur an ganz wenigen vereinzelten, offenen Schilfschneisen ist ein beobachten und fotografieren möglich.
Doch schon in wenigen Wochen, spätestens wenn die ersten Nestlinge schlüpfen wird der Schilfgürtel so hoch sein, dass der Nistbereich
nur noch sehr beschränkt einsehbar ist.
So nutzte ich das kurze Zeitfenster um sie wenigstens beim momentanen Nestbau und ihren Balzritualen ein wenig zu beobachten.
Durch ihr wunderschönes, gefärbtes Gefieder zählen sie für mich zur farbenprächtigsten Reiherart in Deutschland.